Sie verbindet indonesische Traditionen mit modernen Ansätzen und kreiert Projekte, die Gemeinschaft schaffen und Raum für Heilung und Selbstfindung schaffen. Ihre Mission? Durch Kunst Brücken bauen und Verständnis und Verbindungen zwischen Kulturen und Generationen schaffen. Deshalb ist „Art for All“ mehr als nur ein Slogan, es ist eine Mission.
„Ich möchte, dass Kunst für alle da ist. Kunst kann uns helfen, uns selbst zu finden und einander zu verstehen.“
Kunst als Mittel zur Heilung und Gemeinschaft
Ina Leah sieht Kunst als eine Einladung an jeden, seine Geschichte zu erzählen, mit anderen in Kontakt zu treten und sich als Teil von etwas Größerem zu fühlen.
„Ich möchte, dass Kunst für alle da ist. Kunst kann uns helfen, uns selbst zu finden und einander zu verstehen,“, sagt sie.
Mit ihrem Projekt „Trip Menuju Timur“, einer Initiative, die sie über Jahre hinweg entwickelt hat, lädt sie junge Menschen in der Region Ost-Nusa Tenggara ein, Indonesien um ihre Wurzeln und ihr kulturelles Erbe wieder zu erleben.
Das Projekt lebt vom indonesischen Geist der Gotong Royong– gemeinsam für die Gemeinschaft arbeiten.
„Es geht darum, als Gemeinschaft etwas aufzubauen, aus der Gemeinschaft heraus, und hoffentlich auch für die Gemeinschaft etwas zu bewirken. Indem wir unsere Kultur am Leben erhalten und sie mit neuen Generationen teilen, schaffen wir einen Raum, in dem sie sich stolz und geerdet fühlen.“
Bei „Trip Menuju Timur“ werden Freiwillige und junge Menschen eingeladen, sich mit den traditionellen Künsten der Region – vom Tanzen bis zum Weben – auseinanderzusetzen und so eine Verbindung zu ihrem kulturellen Erbe herzustellen.
Dabei handelt es sich nicht nur um die Bewahrung der Kultur, sondern um ein lebendiges Erlebnis, das mit der Reise jedes einzelnen Teilnehmers wächst. Gotong Royong steht im Mittelpunkt des Projekts und unterstreicht die Bedeutung kollektiver Stärke.
Finanziert durch Spenden aus der Gemeinde und den Verkauf von Ina Leahs Kunstwerken, könnte dies eine Möglichkeit aufzeigen, wie Kunst einer Gemeinde zugute kommen kann.
Für Ina Leah ist Kunst nicht nur ein persönliches Streben; es ist eine Chance, etwas Bleibendes zu schaffen, etwas, das Menschen in Zeiten der Not Halt und Kraft geben kann.
„Die Arbeit, die ich mache, gehört nicht nur mir; sie gehört der Gemeinschaft, allen, die daran teilnehmen. Es ist auch ihr Vermächtnis“, sagt sie.
Die heilende Kraft der Kunst
Mit einem Hintergrund in Psychologie und Erfahrung in Achtsamkeitsgemeinschaften, die von inspirierenden Praktikern wie Janti Alterjiwo In Yogyakarta erlebt Ina Leah, welche starke Rolle Kreativität bei der Heilung spielt.
Ihre Workshops bieten den Teilnehmern einen sicheren Raum zum Nachdenken, zum Ausdruck bringen und zum Kontakt mit anderen. „Es berührt mich jedes Mal, wenn ich Teilnehmer sehe, die zunächst zögerlich sind, am Ende aber über das ganze Gesicht strahlen und stolz auf das sind, was sie geschaffen haben“, sagt sie.
Diese Sitzungen gehen über typische Workshops hinaus; es sind Erfahrungen, die Fremde dazu einladen, Freunde zu werden und ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung zu schaffen.
In einer Welt, die immer isolierter wird, sieht Ina Leah es als ihre Mission an, die Menschen wieder zusammenzubringen. In Indonesien wie auch an vielen anderen Orten stigmatisieren viele Menschen psychische Erkrankungen immer noch und zögern deshalb, Hilfe zu suchen.
Sie glaubt, dass Kunst ein sanfter Weg ist, diese Barriere niederzureißen. „Kunst kann eine Brücke sein, etwas, das heilsam wirkt, ohne klinisch zu sein“, sagt sie.
Durch die Wiederbelebung traditioneller Praktiken hofft Ina Leah, eine neue Art der psychischen Gesundheitsunterstützung zu schaffen, die sich natürlich anfühlt und in der kulturellen Identität verankert ist.
Sie lässt sich auch von ihren Kindheitserinnerungen an „Tenun“ inspirieren, der traditionellen Webkunst von Ost-Nusa Tenggara. Sie erinnert sich, dass sie als Kind die wunderschönen gewebten Textilien sah, aber ihre Bedeutung nicht ganz verstand.
„Ich wusste einfach, dass es etwas war, das unsere Identität zeigte“, erklärt sie.
Als sie älter wurde und begann, an Reise Menuju Timurentdeckte sie die Bedeutung hinter Tenun wieder.
„Weben ist wie Geschichtenerzählen; jedes Muster trägt Bedeutung und Wissen über Generationen hinweg. Es verbindet Menschen und ist eine Möglichkeit, unsere Geschichten zu bewahren.“
Diese Erkenntnis prägt ihre Herangehensweise, bei der sie bildende Kunst mit Elementen des Kulturerbes verbindet, um etwas Therapeutisches, Informatives und Wirkungsvolles zu schaffen.
Durch diese Projekte lädt sie andere ein, an diesem Heilungsprozess teilzuhaben und hilft ihnen, sich auszudrücken und wieder Kontakt aufzunehmen.
Ein neuer Weg in der Kunstwelt
Nach Jahren in der Musik- und Performancebranche erweitert Ina Leah ihr Werk nun um visuelle und interaktive Kunst und teilt ihre Kultur und Botschaft mit der internationalen Kunstszene.
Von London aus erkundet sie neue Medien – rhythmische Malerei, Stop-Motion und interaktive Installationen – die es ihr ermöglichen, tiefer in ihr Erbe einzutauchen.
Ihr Künstlername „Ina Leah“ trägt diese Verbindung: „Ina“ bedeutet „Mutter“ und spiegelt sowohl die Erde als auch den weiblichen Geist wider, während „Leah“ ein Anagramm von „heilen“ ist.
Der Versuch, mehr Menschen zu erreichen, brachte allerdings auch seine eigenen Herausforderungen mit sich. Größere Workshops, bemerkt sie, gehen oft die Vertrautheit und die persönliche Verbindung verloren, die für ihre Arbeit von zentraler Bedeutung sind.
„Ich habe einmal versucht, einen Workshop mit 200 Leuten durchzuführen,“, lacht sie. „Es ist einfach nicht dasselbe.“
Dennoch ist sie entschlossen, ihre Arbeit einem größeren Publikum zugänglich zu machen, ohne dass ihre Botschaft verloren geht. Sie hofft, ihre indonesischen Wurzeln mit der Welt zu teilen und andere dazu zu inspirieren, ihre eigene kulturelle Identität anzunehmen und zu erkunden.
„Ich möchte, dass die Menschen die Schönheit und Kraft unserer Kultur erkennen und dass Kunst so viel mehr sein kann als nur Unterhaltung“, sagt sie.
Kunst als Brücke in die Zukunft
Mit Blick auf die Zukunft sieht Ina Leah ihre Arbeit als Teil einer größeren Bewegung zur Integration von Kunst und psychischer Gesundheit, insbesondere in Indonesien.
„Als ich in London ankam, war ich erstaunt, wie sehr die Kunst hier im Gesundheitssystem verankert ist“, sagt sie und bezieht sich dabei auf Praktiken wie das Social Prescribing, bei dem NHS-Ärzte mit Künstlern zusammenarbeiten, um Patienten zu helfen.
„Ich glaube, dieser Ansatz könnte in Indonesien sehr wertvoll sein, wo Therapie für viele immer noch sehr ‚westlich‘ und einschüchternd wirken kann.“
In Indonesien, wo traditionell verwurzelte Kunst großen Respekt genießt, glaubt Ina Leah, dass diese kulturelle Verbindung dazu führen könnte, dass psychische Unterstützung zugänglicher und weniger klinisch erscheint.
„Kunst könnte Menschen erreichen, die sonst keine Hilfe suchen würden“, erklärt sie.
Durch die Integration von Kunst in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen hofft sie, einen umfassenderen, vertrauteren Raum für geistiges Wohlbefinden zu schaffen und so moderne Bedürfnisse mit traditionellen Praktiken zu verbinden.
Auf ihrer weiteren Reise bleibt Ina Leah dem Gotong Royong Geist, Kunst zu schaffen, die die Gemeinschaften verbindet und erhebt.
„Ich möchte etwas aufbauen, das weiterlebt“, Sie sagt, „etwas, an das sich Menschen wenden können, um Verbindung, Heilung und Stolz zu finden.“
Ina Leah lädt uns alle ein, Kunst nicht als Luxus zu sehen, sondern als ein mächtiges Mittel zur Heilung und Verbindung. Sind Sie bereit zu erkunden, wie Kunst Menschen zusammenbringen und dauerhafte Veränderungen bewirken kann? Treten Sie ein in ihre Welt und lassen Sie die Kunst die Brücken bauen, die wir brauchen.
„Ich möchte, dass die Menschen die Schönheit und Kraft unserer Kultur erkennen und dass Kunst so viel mehr sein kann als nur Unterhaltung.“